Kann man durch Fasten den Blutdruck senken?

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Ein Blog­beitrag von Patrick Glashauser

Fasten ist eine uralte Praxis, die schon seit Jahrhunderten zu religiösen und spirituellen Zwecken eingesetzt wird. In den letzten Jahren hat das Fasten jedoch als Mittel zur Verbesserung von Ge­sundheit und Wohlbefinden an Popularität gewonnen. Manche Menschen glauben, es den Blut­druck senken kann, aber gibt es dafür wissenschaftliche Beweise? Werfen wir einen Blick darauf.

Fasten ist definiert als Verzicht auf Essen und/oder Trinken über einen bestimmten Zeitraum. Es gibt viele verschiedene Arten von Fastenkuren, aber die gängigste ist das intermittierende Fasten, bei dem man eine bestimmte Anzahl von Stunden pro Tag oder Woche fastet. Manche Menschen entscheiden sich auch für ein längeres Fasten, bei dem sie 24 Stunden oder länger auf Essen und Trinken verzichten.

Was passiert während dem Fasten?

Wenn du fastest, versetzt sich dein Körper in einen Zustand der Ketose, d. h. er beginnt, Fett anstelle von Kohlenhydraten zur Energiegewinnung zu verbrennen. Dieser Prozess kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen führen, z. B. zu Gewichtsabnahme, verbesserter geistiger Klarheit und geringeren Entzündungen. Einige Studien haben auch gezeigt, dass Fasten helfen kann, den Blutdruck zu senken.

In einer Studie wurde festgestellt, dass das Alternate-Day-Fasten (Essen an jedem zweiten Tag) den Blutdruck bei Menschen mit Bluthochdruck wirksam senkt. Bei den Studienteilnehmern, die dieses Fastenprotokoll befolgten, sank der systolische Blutdruck (der höchste Wert bei einer Blutdruckmessung) nach acht Wochen um durchschnittlich 7 mmHg.

Dies ist zwar ein vielversprechender Befund, doch ist zu beachten, dass es sich um eine kleine Studie handelte und weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die Ergebnisse zu bestätigen. Außerdem waren die Teilnehmer der Studie alle übergewichtig oder fettleibig, so dass nicht klar ist, ob die gleichen Ergebnisse auch bei Menschen mit gesundem Gewicht zu beobachten wären.

Forschung zu Fasten und Blutdruck

Eine 2017 im Journal of Human Hypertension veröffentlichte Studie ergab, dass intermittierendes Fasten eine wirksame Methode zur Senkung des Blutdrucks sein kann. In dieser Studie wurden die Teilnehmer angewiesen, jeden Tag 16 Stunden lang zu fasten und alle Mahlzeiten innerhalb eines 8-Stunden-Fensters einzunehmen. Die Studie ergab, dass diese Art des Fastens den systolischen Blutdruck nach acht Wochen um 6 mmHg und den diastolischen Blutdruck um 3 mmHg senken konnte.

Eine weitere Studie, die 2018 im American Journal of Cardiology veröffentlicht wurde, untersuchte die Auswirkungen des Ramadan-Fastens auf Menschen mit Bluthochdruck. Diese Studie ergab, dass das Ramadan-Fasten mit einem Rückgang des systolischen Blutdrucks um 7 mmHg und des diastolischen Blutdrucks um 5 mmHg verbunden war.

Das Fazit zu den Studien

Die beiden erwähnten Studien deuten darauf hin, dass intermittierendes Fasten eine hilfreiche Methode zur Senkung des Blutdrucks sein kann. Es ist jedoch zu beachten, dass es sich um kleinere Studien handelte und weitere Untersuchungen erforderlich sind, um die Ergebnisse zu bestätigen.

Außerdem waren die Teilnehmer der Studie alle übergewichtig oder fettleibig, so dass nicht klar ist, ob die gleichen Ergebnisse auch bei Menschen mit gesundem Gewicht zu beobachten wären.

Schlussfolgerung

Bluthochdruck ist eine häufige Erkrankung, die unbehandelt zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Während Medikamente oft notwendig sind, um den Bluthochdruck unter Kontrolle zu bringen, ziehen es manche Menschen vor, zunächst ihren Lebensstil zu ändern.

Intermittierendes Fasten ist eine solche Veränderung, deren mögliche Auswirkungen auf Bluthochdruck immer noch genauer untersucht werden müssen. Einige  der bisher durchgeführten Studien weisen darauf hin, dass intermittierendes Fasten eine hilfreiche Methode zur Senkung des Blutdrucks sein kann.

Wer das Intervallfasten oder andere Varianten von Heilfasten ausprobieren möchte, sollte vorher unbedingt mit seinem Arzt über mögliche individuelle Gesundheitsrisiken und eventuelle Kontraindikationen sprechen, um sicherzustellen, dass es für sie sicher ist.

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Patrick Glashauser

Heilpraktiker & Gründer des Gefäßinstituts

Aus meiner Erfahrung als Heilpraktiker in eigener Naturheilpraxis in Pforzheim liefere ich dir in unserem Magazin wertvolle Informationen rund um das Thema Gefäßgesundheit.

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